Vor einer „gewissen Energie“, die Alemannia Mariadorf mit in das Derby beim VfL Vichttal bringen würde, hatte Andi Avramovic, Vichttals Trainer, vor dem Spiel gewarnt. Und trotz des 3:2-Heimsieges seiner Mannschaft behielt der Coach recht, denn die Land-Alemannia verkaufte sich im Sportpark Dörenberg teuer.
Die Gäste spielten aggressiv gegen den Ball und kamen so bereits nach zwei Minuten zu einer Großchance, als Offermanns frei stehend an VfL-Keeper Stehling scheiterte. Vichttal fand nach dieser kurzen Druckphase jedoch schnell besser in die Partie und brachte die spielerische Überlegenheit auf den Platz, wenn auch zunächst ohne wirklich zwingende Gelegenheiten. Zu einfach machte es die Defensive der Gäste Vichttal dann beim Führungstreffer: Weitz setzte sich bei einer Ecke gegen seinen Gegenspieler durch und köpfte zum Pausenstand ein (32.).
Wie zu Beginn kam Mariadorf wieder mit viel Schwung aus der Kabine, den ersten Aufreger gab es jedoch vor dem Gästetor, als Cebeci im Strafraum touchiert wurde und fiel, Schiedsrichter Dupont aber weiterspielen ließ. Vichttal verlor in der nun hektischen Partie etwas die spielerische Linie, und Mariadorf glich nach einer Ecke durch Jordine aus (59.). Kurz darauf der Aufreger der Partie: Nach einer Ecke brachte Weitz für Vichttal den Ball im Netz unter, aber Schiedsrichter Dupont entschied fragwürdig auf Abseits. Und während Vichttal noch protestierte, brachte Mariadorf den Ball schnell nach vorne, wo Achterberg (64.) aus 14 Metern traf.
Vichttal reagierte mit wütenden Angriffen und kam zurück: Nachdem Cebeci per Kopf nach einem Eckball ausgeglichen hatte (75.), erzielte Kapitän Schnier mit einem verwandelten Foulelfmeter (84.) den Endstand. Die Elfmeterentscheidung gegen Mariadorfs Büyükkelek war jedoch sehr hart, und beide Trainer ließen nach dem Spiel durchblicken, dass die Situation mit Cebeci in Hälfte eins eher einen Pfiff gerechtfertigt hätte. Gleichwohl war Avramovic natürlich zufrieden: „In Momenten wie nach dem zweiten Gegentreffer muss man die richtige Mentalität zeigen, und das haben wir heute gebracht". Auch Mariadorfs Coach Manuel Ortiz-Gonzalez war nach der guten Leistung seines Teams nur mit dem Ergebnis unzufrieden: „Kein Vorwurf, die Jungs haben super gekämpft, aber am Ende hat es – auch wegen der vergebenen Chance zu Beginn und dem harten Elfmeterpfiff – nicht gereicht.“